März-Treff

|d&b.o.|, ig luftfahrt 152, Dresden , Jürgen Vogt

| 12. März 2020, 17.30 Uhr |

Die Entwicklung der MiG-21 von 1954 bis 1986

 Vortrag von Jürgen Voigt

Der Vortrag von Jürgen Vogt über die verschiedenen Entwicklungsphasen der MiG-21 lebte über das fundierte Wissen hinaus auch von seiner Vertrautheit mit diesen Maschinen.         


IG Luftfahrt 152 Dresden, Brigitte Otto, Jürgen Vogt
//Jürgen Vogt mit Flugkapitän Güttel und Brigitte Otto beim Einsatz im Luftfahrttechnischen Verein am Museumstag 2017 in Rothenburg / Fotos: D. Otto /

Immer wieder berichtete er von seinen eigenen Erfahrungen, die er in seiner über 45jährigen Tätigkeit als Techniker mit mehreren Typen und Generationen von MiG-Flugzeugen (1965 bis 2012) gewonnen hatte. Man hat den Eindruck, er hat MiG’s nicht nur repariert und gewartet, er mochte sie auch.

 

In dieser Zeit hatte J. Vogt gelegentlich direkte Kontakte zum Konstruktionsbüro Mikojan; das interne Buch, auf dessen Grundlage dieser Vortrag basiert, bekam er vom OKB Mikojan zum Geburtstag geschenkt.

 

Im Auditorium saßen viele Luftfahrtfreunde, die seine Ausführungen nickend bestätigten, mit persönlichen Erinnerungen folgten und in der Diskussion ihre Erfahrungen ergänzten.

 

Danke an Jürgen Vogt

 

/B.Otto/    

           


Zur Geschichte

Im Koreakrieg 1951 hatte die USA mit Auftauchen der MiG-15 auf dem Kriegsschauplatz sehr schnell die militärische Überlegenheit verloren.
Damit sich dieses nicht wiederholt, setzten die Amerikaner alles daran bei der nächsten Jagdflieger-Generation, den Überschallflugzeugen, die militärische Überlegenheit zurück zu erlangen. So entstand 1953 das erste 2-Mach-Flugzeug bei Lockheed in der USA. Die XF-104, genannt der „Starfighter“. Er machte 1954 seinen Erstflug, 1956 erreichte er erstmals 2-Mach.
Deshalb erteilte die sowjetische Staatsführung 1953 einigen Konstruktionsbüros den Auftrag, schnellstmöglich ein Gegenstück zu entwickeln. Im OKB Mikojan fliegt bereits seit Februar 1955 das Versuchsmuster E-2, hier noch mit Pfeilflügeln. Im Juni 1955 startete die E-4, erstmals mit Deltaflügeln ausgerüstet. Sie gilt als das Geburtsmuster der MiG-21. 1957 wird mit der E-6/1 erstmals eine Geschwindigkeit von 2,05-Mach erreicht. 1959 beginnt die Serienfertigung des 1. Bauloses, die MiG-21F.

Hauptdaten

Die MiG-21 wurde im Verlauf von 28 Jahren in 18 Hauptversionen hergestellt.
Es wurden in 3 sowjetischen und 2 ausländischen Werken insgesamt ca. 13400 Flugzeuge hergestellt. Hinzu kommen noch ca. 2400 chinesische Kopien.
Die MiG-21 waren weltweit in 53 Staaten im Einsatz.
Zusätzlich gab es 16 Experimentalversionen.
Durch ständige Weiterentwicklungen entstanden verschiedene Generationen, bei denen sich das Leistungsvermögen und die Zuverlässigkeit stetig verbesserten. Dieses lässt sich sehr gut an den Verlustzahlen nachweisen.

 

// Jürgen Vogt  /

 

// Foto oben:
Die E-4. Sie gilt als das Geburtsmodell der MiG-21.

 

// links:  

Das 1. Serienflugzeug, die MiG-21 F (Typ72) 

  

// Die MiG-21PFM, eine ab 1964 hergestellte Großserie von 1700 Stück / Archiv des FAG-15 Rothenburg /

 // Die letzte Großserie, die MiG-21bis (Typ 75), hergestellt bis 1985/ Foto: J. CALCINE CHANTILLY, Frankreich


// Experimentalmodell MiG-21I „Analog“ ,1968 zum Test der Flügel des Überschall-verkehrsflugzeug Tu-144 hergestellt / Fotos: aus u.g. Buch vom OKB Mikojan/

 


 

Der Vortrag entstand auf der Grundlage  des internen Buches vom OKB  Mikojan: Sch. Marmen, R. A. Beljakow,

„Flugzeuge MiG 1939- 1995“, AWIKO-PRESS Moskau