Wolfgang Busse

| * 29. Oktober 1928    9. Juli 2022  |

 

In bleibender Erinnerung

Die Trauerfeier findet am Freitag, den 5. August 2022, 14.30 Uhr, auf dem Alten Friedhof in Dresden- Klotzsche statt.

 

Unser aufrichtiges Beileid der Familie.

 


Die Interessengemeinschaft Luftfahrt trauert um Wolfgang Busse

 

Nach dem Studium war Wolfgang Busse als Projektingenieur im Dresdner Flugzeugwerk in der Hauptabteilung „Entwurf“ für das Gebiet „Elt-, Funk-, und Navigationsanlagen“ zuständig. Er hat aber auch allgemeine Aufgaben bearbeitet. Bei der Umstellung der „152“ vom Tandem- auf Bugradfahrwerk entstand auf seinem Reißbrett das neue Rumpfvorderteil, sowohl aerodynamisch als auch in der Raumaufteilung .


Von 1961 bis 1966 war Herr Busse wissenschaftlicher Mitarbeiter im neu entstandenem „Zentral-Institut für Automatisierung“ und ab 1967 bis zum Eintritt in den Vorruhestand 1989 in der „Arbeitsstelle für Molukularelektronik“, dem späteren „Institut für Mikroelektronik“ tätig.

 

Nach der Wende beschäftigte sich Herr Busse privat mit der Aufarbeitung der Geschichte der JU 288 / Ju 287/EF 128.

Nach Kriegsende fand man in den Veröffentlichungen zu diesen Flugzeugen die unterschiedlichsten Darstellungen, die sich oft widersprachen. Nach umfangreichen Recherchen im Internet konnten hier einige Widersprüche geklärt werden.

 

Dies war ihm wichtig, da sein Vater Max Busse wahrscheinlich in Dessau mitgearbeitet hatten an den Strahlturbinenflugzeug-Projekten von Junkers wie der JU 287 bzw.  als Weiterentwicklungen zum Ende des 2. Weltkrieges auch der EF 130/ 131.
Nach Kriegsende haben die Sowjets diese Flugzeuge samt Dokumentation  in die UdSSR nach Podberesje schaffen lassen und die Luftfahrtspezialisten in einer Nacht-und-Nebel-Aktion am 22.10.1946 mit den Familien gleich mit. Dort ist unter Brunolf Baade weiter an den Plänen gearbeitet worden, um daraus den Bomber „150“ für die sowjetischen Luftstreitkräfte zu entwickeln. Es war der modernste Bomber seiner Zeit in der Sowjetunion, aus dem dann in Dresden die zivile Weiterentwicklung, die 152 entstand.
Familie Busse gehörte zu den Familien, die in die UdSSR deportiert worden.

Daher stammt wahrscheinlich auch das Interesse Wolfgang Busses für die modernsten Bombenflugzeuge der Welt um 1944 und 1945 mit Strahltriebwerken und Deltaflügeln. Er hat sich in den letzten 20 Jahren viel mit diesen Flugzeugen intensiv beschäftigt und dabei auch noch vorhanden Archive des Junkers Museums Dessau genutzt, in dessen  Förderverein er ebenfalls jahrelang Mitglied war.

 

Wir werden Wolfgang Busse ehrend gedenken, ihn als Persönlichkeit und aktives Mitglied der Dresdner Interessengemeinschaft Luftfahrt 152  in guter Erinnerung behalten.

 

Seiner Familie gilt unser tiefes Mitgefühl.

 

// K. Eulitz / B. Otto /

 

 

 

// Wolfgang Busse 2014 vor dem Verkehrsmuseum; er  und  Flugkapitän Gerhard Güttel erläutern in der  dortigen Luftfahrtausstellung in  Video-Interviews ihre  Erinnerungen an die Arbeit an der 152
/ Fotos: Dietmar Otto /