| 4. März 1959 |
Das Ehrengrab der Besatzung des legendären DüsenFlugzeuges ‘152
Der Neue Klotzscher Friedhof steht seit 1999 in seiner Gesamtheit unter Denkmalschutz, wobei das Ehrengrab der abgestützten Besatzung der '152' - seinerzeit vom Steinmetz Gerhard Becke gestaltet - als denkmalwerte Grabstätte in der Liste der Kulturdenkmale in Dresden ausgewiesen ist.
das erste deutsche Passagierflugzeug mit Strahltriebwerken
Am 7. März 1959 wurden Ingenieur- Pilot Willi Lehmann, Versuchspilot Kurt Bemme, Bordingenieur Paul Heerling und Flugversuchsingenieur Georg Eismann auf dem Neuen Friedhof Klotzsche, hier an dieser Stelle zu Grabe getragen.
Sie erprobten das erste deutsche Passagierflugzeug mit Strahltriebwerken, das aufgrund seiner technischen Historie den Namen ‘152‘ trug. Es war eine bemerkenswerte Entwicklung in der Luftfahrtgeschichte, denn das legendäre Dresdner Düsenflugzeug gehörte weltweit zu den ersten, mit denen der zivilen Reiseflugverkehr ins Jet-Zeitalter starten sollte.
Am 4. Dezember 1958
startete die 152/I V1 für ca. 30 Minuten zu ihrem erfolgreichen Erstflug.
Beim Landeanflug des zweiten Versuchsfluges der 152 V-1 am 4. März 1959 kam es in Ottendorf-Ockrilla zur Tragödie.
Die Maschine stützte ab, die Besatzung starb am Unfallort, der heute noch durch einen Gedenkstein markiert ist.
Kranzniederlegungen
. . . am Ehrengrab der vier Besatzungsmitglieder auf dem Neuen Friedhof Dresden-Klotzsche - in Sichtweite der Flugzeugwerke
... erinnern daran, mit welchem Wissen und Können, mit welch großer Hoffnung
und Leistungsbereitschaft die Flugzeugbauer die Luftfahrtindustrie in Dresden aufgebaut haben.
Das Vermächtnis ist in Stein graviert:
„Ihr
Leben diente dem technischen Fortschritt“
Der Absturz der 152 und der Tod der Besatzung hatte keinen Einfluss auf die
politische Entscheidung der DDR Führung, fast zwei Jahre später am 28.02.1961, die Flugzeugindustrie der DDR einzustellen.
Das Vermächtnis aber: „Ihr Leben diente dem technischen Fortschritt“ lebte
weiter in den Wissenschaftlern, Ingenieuren, Technologen, Angestellten und Arbeitern.
Der große Umbruch nach der politischen Wende und der Privatisierungswelle
nach der Wiedervereinigung ab 1990 verlief nicht immer kontinuierlich, aber zum großen Teil sehr erfolgreich.
In Sachsen ist 65 Jahre nach dem Absturz der 152/I V1 und dem Tod der Besatzung wieder ein anerkanntes Zentrum der Luft- und Raumfahrtechnik mit einer großen Zukunft entstanden.
Dazu bekennen wir uns am Ehrengrab der zwei Piloten und der zwei
Bordingenieure des ersten deutschen Turbinen-Passagierflugzeuges.
Es ist eine Stätte deutscher Luftfahrtgeschichte, die es zu bewahren gilt.
IG LUFTFAHRT
DRESDEN
Zur Geschichte
An dieser Stelle werden wir demnächst weitere Beiträge zur Tradition des Dresdner Flugzeugbaus veröffentlichen.
// Fotos: D. Otto, JuergenWolf, Archiv Gerhard Güttel /
Texte: Franz-Josef Fischer, Konrad Eulitz, Brigitte Otto /
Industriedenkmäler auf dem Flugplatz Dresden International -
Zeugnis einer 65-jährigen Flugzeugbau-Entwicklung in Dresden
von Konrad Eulitz
Mit der Gründung der Flugzeugindustrie in der ehemaligen DDR 1954, entstand in Dresden eine riesige, mitreißende Aufbruchsstimmung. Aus dem Nichts mussten Verwaltungsgebäude, Labore,
Werkstätten, Rollbahnen und ein Windkanal gestampft werden und das neun Jahre nach Ende des fürchterlichen II. Weltkrieges. Diese Aufbruchsstimmung war notwendig, um in kürzester Zeit zwei Riesen
Hallen zu bauen, die damals als die größten freitragenden Hallen Europas galten. Die Halle 219, gedacht für die Baugruppenmontage des Passagier-flugzeuges IL- 14P und des neu entwickelten ersten
Düsen-Passagierflugzeuges Deutschlands, die 152. ... LESEN >>>