| 21. November 2013 |
Prof. Dr. Helge Bergander
Im Vortrag wird die Pionierarbeit von Adolf Busemann (damals Hochschullehrer an der TH Dresden) aus dem Jahre 1935 erläutert und gewürdigt. Er beweist auf Grund rein theoretischer Berechnungen der internationalen Öffentlichkeit, dass der Pfeilflügel große Vorteile durch niedrigeren Widerstand bei hohen Geschwindigkeiten bringen wird. Die Untersuchungen Busemanns waren ihrer Zeit so weit voraus, dass die internationale Aerodynamik ihre Bedeutung bis 1945 wieder vollständig „vergaß“. Dagegen kam die deutsche Luftfahrt zu ersten Erfolgen in der Kombination der Busemann-Theorie mit dem Strahlantrieb.
Die ersten Flugzeuge, bei denen die Überlegungen Busemanns in den Bereich der technischen Realität übertragen wurden, entstanden daher im Deutschen Reich noch während des Zweiten Weltkrieges (Me 262, Me 163, Ju 287).
Die Entwicklung des 35°-Pfeilflügels für Unterschall-Hochleistungsflugzeuge wird an der Geschichte der Entwicklung der Flugzeuge MeP.1101, La-160, F-86, B-47, MiG-15, La-15 und Tu-16 dargestellt (Zeitraum 1945 – 1952). Bei diesen Flugzeugen spielte die Erbeutung der Forschungsergebnisse Deutschlands durch die Sieger des Zweiten Weltkrieges eine große Rolle.
Überschall-Flugzeuge mit Pfeilflügeln starker Pfeilung entstanden ab 1949. Zu dieser Zeit entwickelten sich die Bauformen durch neue Ergebnisse der theoretischen und
experimentellen Luftfahrtforschung der USA, der UdSSR und Großbritanniens eigenständig weiter. Vorgestellt werden:
English Electric P.1, Lawotschkin 176 und 190, Mikojan I-350 und I-360, North American F-100, MiG-19, Su-7 (Zeitraum 1949 – 1954).
Heute hat sich der Pfeilflügel im Großserienbau von Verkehrsflugzeugen als Standard durchgesetzt.
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